Eure Erfahrungsberichte

Zootierpflegende in Artenschutzprojekten

Unsere Zootierpflege-Ausbildung, wie sie in Deutschland durchgeführt, wird genießt in vielen tierhaltenden Einrichtungen der Welt ein hohes Ansehen und wir verfügen über Fachwissen und Erfahrungen, für die Wildtierauffangstationen & Co extrem dankbar sind und von denen die Tiere vor Ort in hohem Maße profitieren können. Einige von euch haben vielleicht schon mit dem Gedanken gespielt, eine Zeit lang ins Ausland zu gehen und dies womöglich auch mit dem Hintergedanken etwas zum Artenschutz beitragen zu können.

In den hier nachfolgenden Beiträgen teilen Zootierpflegende, welche bereits in Artenschutzprojekten aktiv waren, ihre Erfahrungen mit. Für all jene unter euch, die bislang noch unentschlossen waren, oder gar einige, die solche Gedanken noch nie gehegt haben, schaffen diese Beiträge hoffentlich etwas mehr Bewusstsein, über die Möglichkeiten, die uns Zootierpflegenden offen stehen.

 

Wenn du selbst auch schon einmal längerfristig in einer tierpflegerischen Funktion in einem Artenschutzprojekt gearbeitet hast und bereit bist, diese Erfahrung mit anderen zu teilen, wende dich gerne per Mail an Marc Tetzlaff ( artenschutz@zootierpflege.de ).

Weitere Berichte sind sehr willkommen!

Berichte aus der Prigen Conservation Breeding Ark (PCBA), Indonesien

Roy Schubert, Zootierpfleger Zoo Leipzig

Damals noch als Zootierpfleger im Zoo Rostock beschäftigt, entscheidet Roy sich schließlich sein tierpflegerisches Wirken nach Indonesien zu verlagern. Aus zunächst geplanten sechs Monaten in der Prigen Conservation Breeding Ark werden schließlich fast zwei Jahre. So konnte Roy maßgeblich zum Aufbau einer damals noch recht jungen, sich jedoch rasant entwickelnden Artenschutz-Station beitragen. Ein Bericht über seine Erlebnisse in einer fremden Kultur und den Bemühungen einige der bedrohtestens Singvogelarten Indonesiens zu retten.

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Marc Wolf, Zootierpfleger Zoo Leipzig

In einer Pandemie-geplagten Welt entscheidet Marc sich der Anfrage seines Freundes und ehemaligen Kollegen zu folgen und die Funktion als Obertierpfleger in der Prigen Conservation Breeding Ark zu übernehmen. Bei einer mittlerweile überwältigenden Anzahl an hochbedrohten Tierarten in der Station, fällt es zunächst schwer einen Überblick zu behalten. Doch an der Art und Weise der dort praktizierten Tierpflege findet Marc schnell gefallen.

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Über die Prigen Conservation Breeding Ark (PCBA)

Die PCBA ist ein Gemeinschaftsprojekt der Indonesischen Taman Safari Gruppe, der ZGAP und des Vogelpark Marlow und wird darüber hinaus von einer Vielzahl internationaler Zoos und weiterer Partner in verschiedenen Projekten unterstützt.

Ein Schwerpunkt bildet die Erhaltungszucht hochbedrohter indonesischer Singvogelarten. Weitere Zuchtanlagen bestehen für Java-Pustelschweine, diverse Kleinsäuger, Labyrinthfische, Papageien und Hühnervögel, wo bereits mehrere wegweisende Zuchterfolge für die hochbedrohte Fauna Indonesiens erzielt werden konnten.

Text & Foto: ZGAP

Berichte aus dem Endangered Primate Rescue Center (EPRC), Vietnam

Maria Bischoff, Zootierpflegerin Zoo Leipzig

Schon während ihrer Ausbildungszeit entdeckt Maria ihre Leidenschaft für die Pflege von Primaten. Eine Begegnung mit Rotschenkligen Kleideraffen bei einem Besuch im Kölner Zoo gibt ihr schlussendlich den entscheidenden Anstoß, sich für ein halbes Jahr in ein Artenschutz-Projekt nach Vietnam zu begeben - das Endangered Primate Rescue Center im Cuc Phuong Nationalpark. Maria merkt schnell, dass im Artenschutz nicht alles so einfach ist, wie man es sich manchmal vorstellt. Doch die Tierbegegnungen sind einzigartig und die Erfahrungen, die sie im EPRC sammeln durfte, begleiten sie für's Leben.

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Über das Endangered Primate Rescue Center (EPRC)

Im Cuc Phuong Nationalpark im Norden Vietnams engagiert sich das „Endangered Primate Rescue Center“ (EPRC) für die Erforschung und den langfristigen Schutz einiger der seltensten Primaten der Erde, wie z. B. Goldkopf-Languren, Delacour-Languren, Grau- und Rotschenklige Kleideraffen und verschiedene Gibbonarten. Bereits seit 1993 nimmt das EPRC beschlagnahmte, illegal gehaltene, hoch bedrohte Affen auf. Neben der Rettung der beschlagnahmten Tiere, wird sich vor allem auf die Nachzucht und die Erforschung einiger Gibbon- und Langurenarten fokussiert, mit dem langfristigen Ziel sie wieder in Lebensräumen anzusiedeln, in denen sie ausgerottet worden sind.

Heute beherbergt das Zentrum rund 180 Primaten aus 14 Arten. Die Primaten sind in mehr als 50 großen Gehegen untergebracht, darunter zwei eingezäunte halbwilde Primärwaldgebiete mit einer Größe von zwei und fünf Hektar. Diese Gehege dienen dazu, Tiere auf die Auswilderung vorzubereiten und bieten die Möglichkeit, das Verhalten von Tieren unter halbwilden Bedingungen zu untersuchen.

Foto: EPRC / Text: EPRC & Zoo Leipzig

Wir sind Mitglied bei

International Congress of Zookeepers ZGAP - Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. VdZ - Verband der Zoologischen Gärten e.V. VZP - Verband deutschsprachiger Zoopädagogen